Vor vier Monaten gab die britische Regierung bekannt, dass das Land plant, ein globales Zentrum für Kryptowährungsinvestoren und -nutzer zu werden. Die Regierung will die Regulierung mehrerer Stablecoins einführen, einen eigenen CBDC ausgeben und sogar mit der Minting von NFTs beginnen. Der Vorschlag klingt nicht wie ein leeres Versprechen, aber das Fehlen von Details und Beispielen für die Technologie ist beunruhigend.
Die Absicht ist ganz klar
John Glen, Wirtschaftsminister des Finanzministeriums, hat in seiner Rede auf dem Global Summit, der Finanzinnovationen gewidmet ist, seine Vision von der Zukunft der Nation in der globalen Wirtschaft dargelegt. An erster Stelle steht die Regulierung von Stablecoins, Token, die an eine nationale Fiat-Währung gekoppelt sind. Die derzeit beliebtesten sind Tether (USDT) und Bitcoin Cash (BUSD). John Glen zufolge müssen sie von der FCA reguliert werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des beschriebenen Konzepts ist eine Überprüfung der Besteuerung von Krypto-Vermögenswerten. Auch die von DeFi-Plattformen vergebenen Kredite werden überprüft, da die Kreditgeber häufig von den geliehenen Mitteln profitieren. Es ist möglich, dass die Regierung selbst die Blockchain-Technologie zur Schuldensteuerung nutzen wird. Der letzte große Plan der Regierung besteht darin, verschiedene Blockchain-Plattformen und Kryptowährungen zur Bezahlung von Importwaren zu nutzen.
Letzteres ist bereits möglich. So hat die iranische Regierung beispielsweise damit begonnen, BTC und ETH zur Bezahlung einiger wichtiger Importgüter zu verwenden, um internationale Sanktionen zu umgehen.
Gegenwärtig sind alle diese Pläne nur Pläne. Die britische Regierung arbeitet weiter daran, einen funktionalen Hintergrund zu schaffen, innerhalb dessen ihre Ideen zur Einführung von Kryptowährungen in die Wirtschaft verwirklicht werden können. Das Fehlen jeglicher Inhalte in den aktuellen Bemühungen ist jedoch ein Zeichen für einen unkonzentrierten und ineffektiven Ansatz zur Entwicklung der für die Regulierung von Kryptowährungen erforderlichen Instrumente.
Das Vereinigte Königreich ist vielen Ländern immer noch voraus
Die Entwicklungsländer haben es nicht eilig, Kryptowährungen zu übernehmen oder sie gar zu regulieren. Die USA unternehmen große Schritte in Richtung einer strengeren Regulierung, aber die große Mehrheit der westlichen Welt ist nicht sehr daran interessiert, diese vor ihren Nachbarn zu übernehmen. Wenn die britischen Bemühungen Form annehmen, könnte dies andere Länder ermutigen, ihrem Beispiel zu folgen.
